Interview mit Silvia Ibañez Nubla, stellvertretende Direktorin von Mistral Bonsai

Um den Internationalen Frauentag zu feiern, möchten wir Frauen ehren, die sich mit Hingabe und Leidenschaft in der Welt des Bonsai hervorgetan haben. Durch ihre Arbeit, Lehre und Inspiration haben sie diese jahrhundertealte Kunst transformiert und bereichert und gezeigt, dass der Bonsai ein Raum für alle ist, unabhängig vom Geschlecht. In diesem Interview heben wir Silvia Ibañez Nubla hervor, stellvertretende Direktorin von Mistral Bonsai.

1. Wie viele Jahre sind Sie bereits in der Welt des Bonsai tätig und wie haben Sie sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt?

Ich bin seit mehr als 15 Jahren bei Mistral Bonsai tätig und ich kann sagen, dass Bonsai eine Kunst ist, die einen fesselt. Anfangs lernt man die Technik, aber mit der Zeit entdeckt man, dass es viel mehr ist: Geduld, Beobachtung und eine tiefe Verbindung zur Natur. In diesen Jahren habe ich gesehen, wie sich der Sektor entwickelt hat, von einer traditionelleren Aktivität hin zu einer Expansion in neue Märkte und einer Fokussierung auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Aber am Ende bleibt die Essenz des Bonsai die gleiche: eine lebendige Kunst, die einen nie aufhören lässt, überrascht zu werden und neue Dinge zu lernen.

2. Die Unternehmensführung geht von einer männlichen auf eine weibliche Leitung über. Wie war dieser Übergang für Sie und welche Veränderungen hat er mit sich gebracht?

Es ist ein natürlicher Übergang, das Ergebnis jahrelanger gemeinsamer Arbeit und eines generationsübergreifenden Wechsels, der auf Kontinuität und Modernisierung basiert. Der Wandel hat eine neue Perspektive in der Führung gebracht, mit einem stärker transversalen und kollaborativen Ansatz. Darüber hinaus verstärken wir die digitale Präsenz, erweitern die Nachhaltigkeitsstrategie und fördern die Innovation in der Produktion und Vermarktung von Bonsai.

3. Der Bonsai bleibt eine Welt, in der Männer in der Mehrheit sind. Haben Sie als Frauen, die ein Unternehmen in diesem Sektor leiten, spezifische Herausforderungen erlebt?

Ja, die Welt des Bonsai war traditionell von Männern dominiert, und obwohl es einige Veränderungen gibt, kommen diese sehr langsam. Es ist immer noch schwierig, Frauen in diesem Sektor zu finden, sowohl in der Praxis des Bonsai als auch in der Verbreitung und Leitung von spezialisierten Unternehmen. Aber das passiert nicht nur im Bonsai; in vielen Bereichen ist die Welt, immer noch von Männern für Männer gestaltet, und Frauen müssen oft zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um unseren Wert zu beweisen und die Anerkennung zu erlangen, die in vielen Fällen den Männern selbstverständlich gegeben wird.

Ein Unternehmen in diesem Kontext zu führen bedeutet, Stereotype herauszufordern und mit Arbeit und Ausdauer zu beweisen, dass Leidenschaft und Wissen kein Geschlecht haben. Dennoch ist es wichtig, weiterhin den Weg zu ebnen, damit immer mehr Frauen ihren Platz in der Welt des Bonsai finden, sowohl als Hobbyisten als auch in der Professionalisierung.

4. Haben Sie in den letzten Jahren eine Entwicklung in der Rolle der Frau im Bonsai bemerkt, sowohl in der Praxis als auch in der Geschäftsführung der Branche?

Obwohl der Wandel langsam ist, beginnen wir, immer mehr Frauen zu sehen, die sich für Bonsai interessieren, sowohl als Hobbyisten als auch in professionelleren Bereichen. Es gibt immer mehr weibliche Präsenz auf Kongressen, Workshops und in Vereinen, und auch in der Leitung von Unternehmen der Branche. Die Realität ist jedoch, dass wir noch immer eine Minderheit sind und noch viel Arbeit vor uns haben. Die Herausforderung besteht nicht nur darin, mehr Frauen im Bonsai zu haben, sondern ihnen den gleichen Anerkennung und die gleichen Chancen wie den Männern zu bieten. Deshalb ist es wichtig, weiterhin daran zu arbeiten, diese Welt inklusiver und zugänglicher für alle zu machen.

5. Welche Werte oder neuen Ansätze möchten Sie mit diesem Führungswechsel in das Unternehmen einbringen?

Wir bewahren die wesentlichen Werte von Mistral Bonsái, wie den Respekt vor der Natur, die Qualität und die Leidenschaft für Bonsai, aber wir integrieren auch eine modernere und nachhaltigere Perspektive. Wir setzen auf eine dynamischere und offenere Führung, indem wir die Digitalisierung, die Ausbildung und die Verbindung mit der globalen Bonsai-Community stärken. Darüber hinaus möchten wir die Nachhaltigkeit in unseren Prozessen weiter vorantreiben, die ökologische Fußabdruck verringern und verantwortungsvollere Praktiken in der Kultivierung und Verteilung von Bonsai fördern.

6. Welchen Rat würden Sie anderen Frauen geben, die im Bereich Bonsai ein Unternehmen gründen möchten, sei es als Hobbyistinnen oder als Unternehmerinnen?

Setzen Sie sich keine Grenzen. Bonsai ist eine Kunst, die Geduld, Ausdauer und Sensibilität erfordert – Eigenschaften, die kein Geschlecht kennen. Denjenigen, die ein Unternehmen gründen möchten, würde ich raten, sich weiterzubilden, Unterstützung in der Bonsai-Community zu suchen und Vertrauen in ihre Fähigkeit zu haben, zu innovieren und neue Werte in die Branche einzubringen.

7. Was sind die nächsten Projekte oder Ziele des Unternehmens für die Zukunft?

Wir haben mehrere Projekte in Arbeit, von der Verbesserung unserer Einrichtungen bis hin zur Expansion in neue Märkte. Eines unserer Hauptziele ist es, die Nachhaltigkeit zu stärken, indem wir mit verantwortungsvolleren Anbaumethoden arbeiten und die Umweltbelastung reduzieren. Wir möchten auch die Ausbildung und Verbreitung des Bonsai fördern, sowohl für Hobbyisten als auch für Fachleute, mit mehr Online-Ressourcen und Präsenzveranstaltungen. Innovation wird in den kommenden Jahren entscheidend sein, um diese Kunst weiter zu fördern und mehr Menschen zu erreichen.

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